Präsentiert wird das Projekt „Piedemonte“ des kolumbianischen Künstlers Gabriel Corredor Aristizábal. Anhand seiner Fotografien sowie Bilder aus dem Familienarchiv, die mit einer künstlichen Intelligenz bearbeitet wurden, reflektiert der Künstler Erfahrungen, die seine Kindheit geprägt haben: kontrollierende Eltern, relative Isolation und die allgegenwärtigen Erzählungen über politische Gewalt. Im Vordergrund stehen dabei die Fragen wie (Angst-)Erfahrungen von Generation zu Generation weitergegeben werden, sich in Orte einschreiben und Teil des Familiengedächtnisses werden.

Formen sind die Bausteine von allem, was wir sehen. Sie sind grundlegend und universell.

In Soyeon Ans Arbeiten finden sich primitive, grundlegende und geometrischen Formen wie Dreiecke oder Kreise. Als Keramikkünstlerin bedient sie sich verschiedenster Bearbeitungstechniken und Materialien. Ihre Objekte entstehen auf der Drehscheibe oder werden direkt von Hand zusammengesetzt. Dabei spielt das Zusammenspiel von Licht und Schatten eine existentielle Rolle…

Ich kreise um mich. Ich arbeite mich an meiner Entfremdung und Objektifizierung meiner Körperlichkeit ab und erforsche deren Herkunft, setze den, zum Teil angewiderten, in jedem Fall schamvollen Blick auf mich selbst über Dellen, Falten, hängende Hautlappen, ausgebeulte Rücken in den Kontext des gesellschaftlichen Drucks, schön sein zu müssen und daran zu verzweifeln. Jede Farbschicht der durchscheinenden Häute hat eine von mir mehr abgetragen. Ich male mich. Gebe jedem Aspekt meiner Körperlichkeit ein Gesicht. Bin grausam ehrlich und fühle, …

Bilder aus dem Familienarchiv: Der mexikanische Fotograf Irving Villegas präsentiert im Kwartier Nord zum ersten Mal sein interdisziplinäres Fotoprojekt »Recordar es vivir – Erinnern ist leben«. Der studierte Dokumentarfotograf bringt Fotos von verstorbenen Verwandten vom Dachboden seiner Mutter in neuer Form ans Licht und experimentiert mit verschiedenen Collagetechniken. In dieser sehr persönlichen Arbeit eröffnet Irving Villegas einen Dialog über das so rätselhafte Thema »Tod und Leben«, das in Mexiko jedes Jahr auf sehr farbenfrohe Weise gefeiert wird. Dazu paart er Fotos mit …

Unter dem Titel „Entdeckungen“ präsentiert Edin Bajrić seine neusten Bilder, die oft intuitiv und nur in einer Sitzung entstanden sind. Er selbst betrachtet sie als Energiebündes des Moments. Ein Gewimmel von Linien fügt sich während des Zeichnens zu einem einzigen Körper zusammen. Farbe, Form und Komposition sind Ursprung reiner Reaktionen auf das schon Vorhandene und Sichtbare auf dem Papier. Abgespeicherte Naturbeobachtungen, die sich aus reiner Bewunderung ergeben haben, werden für diese Arbeit Stück für Stück aus dem Bewusstsein abgerufen.

Flawless Existence — AMELIE ROOK